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Fünffacher Mordversuch

Fuenffacher-Mordversuch-vor-Gericht

Im Jahr 2021 stand ein Mann vor dem Landgericht München II, dem vorgeworfen wurde, mit seinem Auto absichtlich fünf Menschen angefahren zu haben. Der Vorfall ereignete sich, nachdem der Angeklagte erfahren hatte, dass seine damalige Partnerin ohne sein Wissen eine Abtreibung vorgenommen hatte. Alle Opfer wurden verletzt, darunter auch die einjährige Tochter der damaligen Partnerin, welche einen Schock erlitt. Nach der Tat versuchte der Fahrer, sich das Leben zu nehmen, indem er sein Fahrzeug gegen einen Baum steuerte.

Reue im Zeugenstand

Im Prozess entschuldigte sich der Angeklagte und zeigte Reue. Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Peter Pospisil, betonte, dass es sich um eine spontane Tat gehandelt habe, bei der sein Mandant in einem emotionalen Ausnahmezustand war.

Plötzliche Zweifel und vergebliche Bremsung

Er erklärte weiter, dass er keine Mordmerkmale wie Heimtücke oder niedrige Beweggründe erkennen könne. Zudem seien dem Angeklagten während der Tat plötzlich Zweifel gekommen, und er habe eine Vollbremsung eingelegt, um den Zusammenstoß zu verhindern – allerdings vergeblich. Pospisil setzte sich für seinen Mandanten ein, um eine mildere Strafe zu erreichen.

 

Quelle: Abendzeitung München

Von der Party zur Brutalität

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Im Juni 2020 kam es in München zu einem brutalen Übergriff, bei dem ein junger Mann von einer Gruppe aus vier Personen schwer verletzt wurde. Der Vorfall ereignete sich während einer Party, als ein Streit zwischen dem Opfer und den Tätern ausbrach. Nach einem verbalen Schlagabtausch eskalierte die Situation, und das Opfer versuchte, sich zurückzuziehen, als er sah, dass einer der Angreifer mit einem Hammer bewaffnet war. Trotz seiner Flucht wurde er von den Tätern eingeholt und mit äußerster Brutalität attackiert, was zu lebensbedrohlichen Verletzungen führte.

Geständnisse und dramatische Schilderungen

In den folgenden Gerichtsverhandlungen wurden die schwerwiegenden Vorwürfe gegen die Angeklagten behandelt. Drei der vier Angeklagten gestanden ihre Beteiligung an dem Übergriff. Während der Anhörungen schilderte das Opfer eindringlich die dramatischen Folgen der Attacke: Er berichtete von den körperlichen Verletzungen, die nicht nur sein Leben gefährdeten, sondern auch zu langanhaltenden physischen und psychischen Beeinträchtigungen führten, deren lebensverändernde Narben bis heute spürbar sind. Der behandelnde Arzt habe erklärte, dass nur wenige Schläge mehr fatale Folgen gehabt hätten.

Differenzierung der Schuld

Rechtsanwalt Peter Pospisil übernahm die Verteidigung eines Angeklagten, der im Rahmen des Verfahrens ein Geständnis ablegte. Er argumentierte, dass sein Mandant nur einmal zugeschlagen habe und somit nicht für die gesamte Gewalttat verantwortlich sei. Pospisil versuchte, die Verantwortlichkeiten unter den Angeklagten differenziert darzustellen, um die Strafe seines Mandanten zu mildern. Sein Ziel war es, die Argumente der Anklage zu entkräften und die Wahrnehmung der Beteiligung seines Mandanten im Rahmen des Prozesses zu verdeutlichen.

 

Quelle: Bild

Bierflasche als Waffe

Bierflasche

Im Jahr 2016 befand sich ein junger Mann (19) in München vor Gericht, dem versuchter Totschlag vorgeworfen wurde. Er sollte seinem mutmaßlichen Opfer am 28. Juli in der Schillerstraße eine abgebrochene Bierflasche in den Hals gestoßen haben. Doch der Prozess nahm eine unerwartete Wendung: Das vermeintliche Opfer war spurlos verschwunden, was die gesamte Beweisführung erheblich erschwerte.

Die ungewisse Situation für den Verteidiger

Der Verteidiger, Peter Pospisil, sah sich in einer ungewissen Situation. Sein Mandant behauptete, vor der Tat von zwei Männern beleidigt und angegriffen worden zu sein. Er legte dar, dass die Bierflasche nicht auf dem Gehweg zerbrochen wurde, sondern auf dem Kopf eines Angreifers, der ihn mit einem Messer bedrohte. Ein weiterer Angreifer habe ihm zudem ein Zahnstück ausgeschlagen.

Pospisil war bestrebt, die Umstände zu klären und darauf hinzuweisen, dass sein Mandant möglicherweise nur wegen Körperverletzung verurteilt werden könnte. In diesem Fall wäre eine Bewährungsstrafe denkbar. Die Staatsanwaltschaft und die Strafkammer waren jedoch noch nicht bereit, sich auf eine Richtung festzulegen, sondern wollten die Beweisaufnahme abwarten. Der Prozess sollte fortgesetzt werden, während Pospisil weiterhin die bestmögliche Verteidigung für seinen Mandanten anstrebte.

 

Quelle: Abendzeitung München

Vom Räuber zum erfolglosen Erpresser

Im Jahr 2016 erlangte Bayerns ehemals erfolgreichster Bankräuber erneut zweifelhafte Bekanntheit – allerdings nicht wegen eines weiteren Banküberfalls, sondern aufgrund eines misslungenen Erpressungsversuchs. Der damals 63-Jährige, der in den 80er und 90er Jahren durch 17 Banküberfälle Millionen erbeutete, konnte an seine früheren „Erfolge“ nicht anknüpfen.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis fand der Ex-Bankräuber keinen Weg zurück in ein geregeltes Leben. Aufgrund seiner kriminellen Vergangenheit war es ihm nicht möglich, eine Anstellung zu finden. Auch seine Versuche, sich als Künstler und Buchautor zu etablieren, blieben erfolglos. Das gesamte Geld aus den früheren Überfällen hatte er längst verprasst, sodass er finanziell am Ende war.

Der verzweifelte Erpressungsversuch

Der Mann entschied sich schließlich, den FC Bayern München um drei Millionen Euro, Schweizer Franken und Diamanten zu erpressen. Sein Rechtsanwalt Pospisil erklärte, dass der ehemalige Bankräuber in großer Sorge vor Altersarmut handelte und plante, mit dem erpressten Geld seinen Ruhestand in Spanien zu verbringen.

Er verteidigte seinen Mandanten mit dem Hinweis, dass dieser aus purer Verzweiflung handelte. Er habe sich kurz vor dem Bezug von Hartz IV befunden und sei aus der Angst heraus, im Alter mittellos dazustehen, rückfällig geworden. Die Entscheidung, den FC Bayern zu erpressen, sei strategischer Natur gewesen. In Anspielung auf den finanziell schwächeren TSV 1860 München sagte Pospisil, dass für seinen Mandanten dort wenig übrig geblieben wäre.

Obwohl der Mann in der Vergangenheit durch seine Banküberfälle große Summen erbeutet hatte, war dieser letzte Versuch ein Fiasko. Der tiefe Fall des Millionenräubers zeigt, wie sehr ihm die Wiedereingliederung in die Gesellschaft misslang und dass die verzweifelte Tat letztlich ein Ausdruck seiner existenziellen Notlage war.

 

Quelle: Abendzeitung München

Fußballprofi ohne Führerschein

Im Jahr 2013 sollte ein Strafverfahren gegen einen ehemaligen Fußballprofi stattfinden, der wegen zweimaligen Fahrens ohne Führerschein angeklagt war. Der Prozess, der am Amtsgericht München angesetzt war, wurde jedoch kurzfristig abgesagt. Der Angeklagte, 52 Jahre alt, bemühte sich, die Vorwürfe möglichst unauffällig zu klären, um der belastenden öffentlichen Aufmerksamkeit zu entgehen, die prominente Personen in solchen rechtlichen Auseinandersetzungen oft trifft.

Einigung hinter den Kulissen 

Der Verteidiger des Angeklagten, Peter Pospisil, spielte eine entscheidende Rolle in diesem Verfahren. Bereits in den vorherigen Verhandlungen versuchte er, die unangenehmen Anschuldigungen ohne persönliches Erscheinen seines Mandanten beizulegen. Im Verlauf des Verfahrens verständigten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung schließlich hinter den Kulissen, was auf eine außergerichtliche Lösung hindeutete.

Die Staatsanwaltschaft erhob die Vorwürfe, weil der Angeklagte ohne gültigen Führerschein, den er wegen einer früheren Alkoholfahrt hatte abgeben müssen, hinter dem Steuer eines Fahrzeugs gesessen haben soll. Die Verteidigung argumentierte, dass ein Freund des Angeklagten als Fahrer fungiert habe, was jedoch von der Staatsanwaltschaft bezweifelt wurde. Es kam zur Doppel-Anklage. Die genauen Gründe für die Absage des Prozesses blieben unklar. Neben möglichen finanziellen Strafen drohte dem Angeklagten auch eine Verlängerung der Führerscheinsperre, was seine Mobilität stark beeinträchtigt hätte.

 

Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 102, Freitag, 3. Mai 2013

Drogenübergabe endet in Gewalt

Drogenübergabe Gewalt

Im Jahr 2022 wurde ein britischer Tourist mit schweren Bauchverletzungen in ein Münchner Krankenhaus eingeliefert. Zwei 19-jährige Münchner standen wegen versuchten Mordes und schweren Raubes vor Gericht. Der Vorfall ereignete sich nach einem Besuch auf dem Oktoberfest, als der Tourist versuchte, Drogen zu erwerben.

Der Tourist und seine Freunde sprachen in einem Imbiss einen der Jugendlichen an, der ihnen Kokain besorgen wollte. Für die vermeintliche Drogenübergabe vereinbarten sie einen Treffpunkt und eine Zahlung von 500 Euro. Bei der Übergabe stellte sich jedoch heraus, dass die Jugendlichen kein Kokain, sondern lediglich Backpulver mitgebracht hatten. In der aufkommenden Konfrontation hielt der Tourist einen der Jugendlichen fest, woraufhin dieser ihm mehrmals in den Bauch stach.

Wichtige Aussagen des Opfers erwartet 

Peter Pospisil übernahm gemeinsam mit einem Kollegen die Verteidigung eines Angeklagten. In der Verhandlung gab einer der Mandanten an, die Stiche nicht gesehen zu haben und erst durch Medienberichte von der Schwere des Vorfalls erfahren zu haben. Der Haupttäter schwieg während des gesamten Prozesses. Für die Verteidiger war es wichtig, die Aussagen des Opfers zu hören, weshalb die Verhandlung vertagt wurde, bis der Brite nach Deutschland reisen konnte, um persönlich vor Gericht auszusagen.

 

Quelle: Bild

 


Messerattacke im ICE

ICE Messerattacke

Im Jahr 2021 kam es in einem ICE auf der Strecke nach Berlin zu einem Vorfall, bei dem ein Schaffner schwer verletzt wurde. Ein 26-Jähriger hatte ihn, nachdem dieser ihn auf das Tragen einer Maske hingewiesen hatte, mit einem Cuttermesser am Hals verletzt. Glücklicherweise wurde die Halsschlagader des Schaffners knapp verfehlt. Eine gravierendere Verletzung hätte die Situation zusätzlich gefährdet, da im Zug keine sofortige medizinische Unterstützung verfügbar war.

Absichtslosigkeit und Drogenkonsum

Peter Pospisil, der Verteidiger des Angeklagten, trat während des Prozesses entschieden für seinen Mandanten ein. Er betonte, dass sein Mandant niemals die Absicht hatte, einen Menschen zu töten. Stattdessen verwies Pospisil darauf, dass der Angeklagte sich in einer Phase intensiven Drogenkonsums befand und an die Tat nur fragmentarische Erinnerungen hatte. Die Verteidigung argumentierte, dass die Mordmerkmale, wie Heimtücke, nicht erfüllt seien, da es bereits vor der Messerattacke zu einem Faustschlag kam, weshalb das Opfer nicht mehr unschuldig war.

Lebenslange Haft oder reduzierte Strafe 

Die Staatsanwaltschaft forderte eine lebenslange Haftstrafe, während die Nebenklage 14 Jahre Haft beantragte, da der Schaffner weiterhin unter den psychischen Folgen der Tat leidet. Das Gericht folgte jedoch weitgehend der Argumentation von Pospisil und verhängte eine Strafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Zudem wurde beschlossen, den Angeklagten in einer Entziehungsanstalt unterzubringen, da die Kammer eine verminderte Schuldfähigkeit anerkannte.

 

Quelle: Abendzeitung München

Interview mit Peter Pospisil

Interview Peter Pospisil

In einem aufschlussreichen Interview gibt Rechtsanwalt Peter Pospisil, Fachanwalt für Strafrecht, wertvolle Einblicke in die entscheidenden Schritte und Strategien, die bei der Verteidigung in Strafverfahren von großer Bedeutung sind.

Welche wesentlichen Schritte sollten Personen unternehmen, wenn sie mit einem Strafverfahren konfrontiert sind?

„Wenn jemand mit einem Strafverfahren konfrontiert wird, ist der erste und wichtigste Schritt, sich umgehend rechtlichen Rat zu suchen. Ein erfahrener Strafverteidiger kann dabei helfen, die Situation richtig einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Es ist entscheidend, keine Aussagen gegenüber der Polizei oder den Ermittlungsbehörden zu machen, ohne sich zuvor anwaltlich beraten zu lassen. Der Anwalt wird dann die Akteneinsicht beantragen, um den Fall zu analysieren, und gemeinsam mit dem Mandanten eine Verteidigungsstrategie entwickeln.“

Wie gehen Sie als Fachanwalt für Strafrecht bei der Verteidigung gegen schwerwiegende Anklagen vor?

„Bei schwerwiegenden Anklagen wie etwa Körperverletzung oder Betrug ist es wichtig, eine gründliche Analyse der Beweislage vorzunehmen. Wir prüfen alle Beweise und Zeugenaussagen, um Schwachstellen im Fall der Anklage zu identifizieren. Zudem arbeiten wir eng mit Experten zusammen, um mögliche technische oder medizinische Fragen zu klären. Die Verteidigungsstrategie wird dann maßgeschneidert, um die bestmöglichen Ergebnisse für den Mandanten zu erzielen – sei es durch eine Reduzierung der Strafe, eine Strafmilderung oder im besten Fall durch einen Freispruch.“

Welche Rolle spielt die Kommunikation zwischen Anwalt und Mandant in einem Strafverfahren, und wie pflegen Sie diese?

„Die Kommunikation ist im Strafverfahren von entscheidender Bedeutung. Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation ermöglicht es uns, alle relevanten Informationen zu sammeln und sicherzustellen, dass der Mandant jederzeit über den Fortschritt informiert ist. Wir legen großen Wert darauf, regelmäßig Updates zu geben und alle Fragen und Bedenken des Mandanten umgehend zu klären. Nur so können wir effektiv zusammenarbeiten und eine maßgeschneiderte Verteidigungsstrategie entwickeln.“

Welche häufigen Missverständnisse haben Sie bei Mandanten im Umgang mit dem Strafrecht festgestellt, und wie können diese vermieden werden?

„Ein häufiges Missverständnis ist, dass viele Mandanten glauben, sie könnten durch ein schnelles Eingeständnis oder durch das bloße Warten auf den Prozess ihre Situation verbessern. Tatsächlich kann eine unüberlegte Handlung oft negative Auswirkungen haben. Es ist wichtig, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass jede Handlung oder Aussage im Verfahren Auswirkungen auf den Ausgang haben kann. Eine frühzeitige und umfassende rechtliche Beratung hilft, solche Missverständnisse zu vermeiden und sorgt dafür, dass der Mandant bestmöglich vorbereitet ist.“

Wie hat sich das Strafrecht in den letzten Jahren verändert, und welche neuen Herausforderungen sehen Sie für die Strafverteidigung?

„Das Strafrecht hat sich in den letzten Jahren in mehreren Bereichen deutlich weiterentwickelt, insbesondere durch die zunehmende Bedeutung digitaler Beweise und die verschärfte Gesetzgebung in bestimmten Deliktsbereichen wie Cyberkriminalität und Sexualstraftaten. Diese Entwicklungen stellen neue Herausforderungen für die Strafverteidigung dar, da es notwendig ist, technisches Wissen zu vertiefen und sich auf komplexe Beweisführungen einzustellen. Zudem ist die öffentliche Wahrnehmung von Straftaten durch soziale Medien und die Berichterstattung oft stark beeinflusst, was die Verteidigung zusätzlich erschweren kann. Als Strafverteidiger müssen wir uns diesen Herausforderungen stellen und unsere Strategien entsprechend anpassen.“

Welche Rolle spielt das Strafrecht bei der Wahrung der Grundrechte, und wie setzen Sie sich dafür ein, dass diese im Strafverfahren respektiert werden?

„Das Strafrecht ist ein wesentlicher Bestandteil des Rechtsstaates und dient nicht nur der Ahndung von Straftaten, sondern auch dem Schutz der Grundrechte jedes Einzelnen. Ein zentrales Anliegen meiner Arbeit als Strafverteidiger ist es, sicherzustellen, dass die Grundrechte meiner Mandanten – wie das Recht auf ein faires Verfahren, die Unschuldsvermutung und das Recht auf Verteidigung – jederzeit gewahrt bleiben. Dies erfordert eine genaue Prüfung der Ermittlungsmaßnahmen und eine aktive Verteidigung gegen jegliche Form von Rechtsverletzungen durch die Strafverfolgungsbehörden. Wir kämpfen dafür, dass das Verfahren nicht nur rechtlich korrekt, sondern auch fair und ausgewogen abläuft.“


Menschlichkeit im Mordprozess

Im September 2015 wurde das ruhige Meiling zum Schauplatz eines besonders grausamen Verbrechens. Ein Rentnerehepaar wurde von der berüchtigten „Frosch-Bande“ überfallen. Die Täter sperrten das Paar in einer engen Abstellkammer ein. Der 72-jährige Rentner starb an seinen schweren Verletzungen, während seine 67-jährige Frau 51 Stunden in der Kammer bleiben musste, bevor sie gerettet wurde. Die brutale Gewalt und die unmenschlichen Umstände haben den Fall zu einem der grausamsten Mordprozesse der letzten Jahre gemacht.

Differenzierte Verteidigung gegen Mordanklage

Peter Pospisil verteidigt in diesem Fall einen der Angeklagten. Während die Staatsanwaltschaft die gesamte Gruppe der acht Angeklagten des Mordes beschuldigt und eine Verurteilung mit besonderer Schwere der Schuld fordert, verfolgt Pospisil einen differenzierten Ansatz. Für seinen Mandanten plädiert er auf Raub und Freiheitsberaubung mit Todesfolge, nicht jedoch auf Mord. Er argumentiert, dass die bloße „stillschweigende Duldung“ der Tat nicht ausreiche, um seinem Mandanten eine Mittäterschaft am Mord vorzuwerfen. In seinem Plädoyer hebt er hervor, dass die Rolle seines Mandanten klar von der Gesamtverantwortung der Gruppe zu trennen sei. Pospisil fordert, dass Gerichte die individuelle Beteiligung und die persönlichen Umstände seines Mandanten angemessen berücksichtigen.

Pospisils menschlicher Ansatz

Besonders bemerkenswert ist Pospisils Sensibilität gegenüber den persönlichen Schicksalen seiner Mandanten. Er betont die schweren persönlichen Verluste seines Mandanten, darunter den Tod seiner Mutter und die unmögliche Teilnahme an deren Beerdigung in Rumänien. Dieser menschliche Aspekt wird von Pospisil genutzt, um die Perspektive seines Mandanten aufzuzeigen und um Verständnis für seine Situation zu werben. Seine Verteidigungsstrategie zielt darauf ab, die Komplexität des Falls zu berücksichtigen und eine gerechte rechtliche Bewertung zu ermöglichen. Er fordert, dass die Verantwortlichkeit im Kontext der spezifischen Rolle jedes Angeklagten beurteilt wird, anstatt pauschal die gesamte Gruppe zu verurteilen. Dies unterstreicht seinen Ansatz, differenziert und gerecht vorzugehen.

 

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Notwendigkeit der U-Haft

Im Jahr 2022 geriet eine Person aufgrund von Geschäften im Zusammenhang mit Schutzmasken während der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen, durch die sie hohe Summen verdiente. Der Person wurde vorgeworfen, durch bestimmte Steuerstrategien einen erheblichen finanziellen Vorteil erlangt zu haben. Es wurde zudem behauptet, dass die Provisionen aus diesen Geschäften über ein Unternehmen in Grünwald mit günstigeren Steuerbedingungen abgewickelt wurden, anstatt über ein Unternehmen in München. Dies führte zur Anordnung von Untersuchungshaft, die die Person gemeinsam mit einer weiteren Person verbüßte. Beide wurden wegen des Verdachts auf Steuerbetrug festgenommen und in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim überführt.

Untersuchungshaft als Schutzmaßnahme gegen Fluchtgefahr

Den Ermittlungsbehörden war es wichtig, sicherzustellen, dass die Verdächtigen während des Verfahrens nicht untertauchen oder die Ermittlungen beeinflussen. Eine der Personen hatte geschäftliche Verbindungen ins Ausland, was den Verdacht verstärkte. Dort hätte sie möglicherweise Schutz vor einer Auslieferung gefunden. Rechtsanwalt Peter Pospisil betonte, dass internationale Verflechtungen zusätzliche Herausforderungen für die Strafverfolgung darstellen können. Dies erfordert präventive Maßnahmen wie Untersuchungshaft.

Der erfahrene Experte im Bereich des Wirtschaftsstrafrechts erklärte die Bedeutung der Untersuchungshaft in diesem Fall. Das Fehlen eines festen Wohnsitzes sowie internationale Verbindungen sind wesentliche Faktoren, die eine solche Maßnahme begründen. Wenn Verdächtige keine feste Adresse vorweisen und internationale Kontakte pflegen, besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie sich der Strafverfolgung entziehen könnten. Daher wird die Untersuchungshaft oft als notwendige Maßnahme angesehen, um solche Risiken zu minimieren und den Fortgang der Ermittlungen zu sichern.

In Fällen wie diesem wird die Komplexität der Verfolgung von Wirtschaftskriminalität deutlich. Die Untersuchungshaft dient nicht nur dem Schutz des Verfahrens, sondern auch dazu, sicherzustellen, dass die Ermittlungen ohne Beeinträchtigungen fortgeführt werden können. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um einer möglichen Fluchtgefahr entgegenzuwirken und die rechtlichen Abläufe zu gewährleisten.

 

Quelle: Bild