zurück
Messerattacke im ICE
Messerattacke im ICE

Messerattacke im ICE

Im Jahr 2021 kam es in einem ICE auf der Strecke nach Berlin zu einem Vorfall, bei dem ein Schaffner schwer verletzt wurde. Ein 26-Jähriger hatte ihn, nachdem dieser ihn auf das Tragen einer Maske hingewiesen hatte, mit einem Cuttermesser am Hals verletzt. Glücklicherweise wurde die Halsschlagader des Schaffners knapp verfehlt. Eine gravierendere Verletzung hätte die Situation zusätzlich gefährdet, da im Zug keine sofortige medizinische Unterstützung verfügbar war.

Absichtslosigkeit und Drogenkonsum

Peter Pospisil, der Verteidiger des Angeklagten, trat während des Prozesses entschieden für seinen Mandanten ein. Er betonte, dass sein Mandant niemals die Absicht hatte, einen Menschen zu töten. Stattdessen verwies Pospisil darauf, dass der Angeklagte sich in einer Phase intensiven Drogenkonsums befand und an die Tat nur fragmentarische Erinnerungen hatte. Die Verteidigung argumentierte, dass die Mordmerkmale, wie Heimtücke, nicht erfüllt seien, da es bereits vor der Messerattacke zu einem Faustschlag kam, weshalb das Opfer nicht mehr unschuldig war.

Lebenslange Haft oder reduzierte Strafe 

Die Staatsanwaltschaft forderte eine lebenslange Haftstrafe, während die Nebenklage 14 Jahre Haft beantragte, da der Schaffner weiterhin unter den psychischen Folgen der Tat leidet. Das Gericht folgte jedoch weitgehend der Argumentation von Pospisil und verhängte eine Strafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Zudem wurde beschlossen, den Angeklagten in einer Entziehungsanstalt unterzubringen, da die Kammer eine verminderte Schuldfähigkeit anerkannte.

 

Quelle: Abendzeitung München


+49 89 12 28 40 65