Im Jahr 2022 wurde ein britischer Tourist mit schweren Bauchverletzungen in ein Münchner Krankenhaus eingeliefert. Zwei 19-jährige Münchner standen wegen versuchten Mordes und schweren Raubes vor Gericht. Der Vorfall ereignete sich nach einem Besuch auf dem Oktoberfest, als der Tourist versuchte, Drogen zu erwerben.
Der Tourist und seine Freunde sprachen in einem Imbiss einen der Jugendlichen an, der ihnen Kokain besorgen wollte. Für die vermeintliche Drogenübergabe vereinbarten sie einen Treffpunkt und eine Zahlung von 500 Euro. Bei der Übergabe stellte sich jedoch heraus, dass die Jugendlichen kein Kokain, sondern lediglich Backpulver mitgebracht hatten. In der aufkommenden Konfrontation hielt der Tourist einen der Jugendlichen fest, woraufhin dieser ihm mehrmals in den Bauch stach.
Peter Pospisil übernahm gemeinsam mit einem Kollegen die Verteidigung eines Angeklagten. In der Verhandlung gab einer der Mandanten an, die Stiche nicht gesehen zu haben und erst durch Medienberichte von der Schwere des Vorfalls erfahren zu haben. Der Haupttäter schwieg während des gesamten Prozesses. Für die Verteidiger war es wichtig, die Aussagen des Opfers zu hören, weshalb die Verhandlung vertagt wurde, bis der Brite nach Deutschland reisen konnte, um persönlich vor Gericht auszusagen.