Im September 2015 wurde das ruhige Meiling zum Schauplatz eines besonders grausamen Verbrechens. Ein Rentnerehepaar wurde von der berüchtigten „Frosch-Bande“ überfallen. Die Täter sperrten das Paar in einer engen Abstellkammer ein. Der 72-jährige Rentner starb an seinen schweren Verletzungen, während seine 67-jährige Frau 51 Stunden in der Kammer bleiben musste, bevor sie gerettet wurde. Die brutale Gewalt und die unmenschlichen Umstände haben den Fall zu einem der grausamsten Mordprozesse der letzten Jahre gemacht.
Peter Pospisil verteidigt in diesem Fall einen der Angeklagten. Während die Staatsanwaltschaft die gesamte Gruppe der acht Angeklagten des Mordes beschuldigt und eine Verurteilung mit besonderer Schwere der Schuld fordert, verfolgt Pospisil einen differenzierten Ansatz. Für seinen Mandanten plädiert er auf Raub und Freiheitsberaubung mit Todesfolge, nicht jedoch auf Mord. Er argumentiert, dass die bloße „stillschweigende Duldung“ der Tat nicht ausreiche, um seinem Mandanten eine Mittäterschaft am Mord vorzuwerfen. In seinem Plädoyer hebt er hervor, dass die Rolle seines Mandanten klar von der Gesamtverantwortung der Gruppe zu trennen sei. Pospisil fordert, dass Gerichte die individuelle Beteiligung und die persönlichen Umstände seines Mandanten angemessen berücksichtigen.
Besonders bemerkenswert ist Pospisils Sensibilität gegenüber den persönlichen Schicksalen seiner Mandanten. Er betont die schweren persönlichen Verluste seines Mandanten, darunter den Tod seiner Mutter und die unmögliche Teilnahme an deren Beerdigung in Rumänien. Dieser menschliche Aspekt wird von Pospisil genutzt, um die Perspektive seines Mandanten aufzuzeigen und um Verständnis für seine Situation zu werben. Seine Verteidigungsstrategie zielt darauf ab, die Komplexität des Falls zu berücksichtigen und eine gerechte rechtliche Bewertung zu ermöglichen. Er fordert, dass die Verantwortlichkeit im Kontext der spezifischen Rolle jedes Angeklagten beurteilt wird, anstatt pauschal die gesamte Gruppe zu verurteilen. Dies unterstreicht seinen Ansatz, differenziert und gerecht vorzugehen.