Im Jahr 2016 erlangte Bayerns ehemals erfolgreichster Bankräuber erneut zweifelhafte Bekanntheit – allerdings nicht wegen eines weiteren Banküberfalls, sondern aufgrund eines misslungenen Erpressungsversuchs. Der damals 63-Jährige, der in den 80er und 90er Jahren durch 17 Banküberfälle Millionen erbeutete, konnte an seine früheren „Erfolge“ nicht anknüpfen.
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis fand der Ex-Bankräuber keinen Weg zurück in ein geregeltes Leben. Aufgrund seiner kriminellen Vergangenheit war es ihm nicht möglich, eine Anstellung zu finden. Auch seine Versuche, sich als Künstler und Buchautor zu etablieren, blieben erfolglos. Das gesamte Geld aus den früheren Überfällen hatte er längst verprasst, sodass er finanziell am Ende war.
Der Mann entschied sich schließlich, den FC Bayern München um drei Millionen Euro, Schweizer Franken und Diamanten zu erpressen. Sein Rechtsanwalt Pospisil erklärte, dass der ehemalige Bankräuber in großer Sorge vor Altersarmut handelte und plante, mit dem erpressten Geld seinen Ruhestand in Spanien zu verbringen.
Er verteidigte seinen Mandanten mit dem Hinweis, dass dieser aus purer Verzweiflung handelte. Er habe sich kurz vor dem Bezug von Hartz IV befunden und sei aus der Angst heraus, im Alter mittellos dazustehen, rückfällig geworden. Die Entscheidung, den FC Bayern zu erpressen, sei strategischer Natur gewesen. In Anspielung auf den finanziell schwächeren TSV 1860 München sagte Pospisil, dass für seinen Mandanten dort wenig übrig geblieben wäre.
Obwohl der Mann in der Vergangenheit durch seine Banküberfälle große Summen erbeutet hatte, war dieser letzte Versuch ein Fiasko. Der tiefe Fall des Millionenräubers zeigt, wie sehr ihm die Wiedereingliederung in die Gesellschaft misslang und dass die verzweifelte Tat letztlich ein Ausdruck seiner existenziellen Notlage war.